Die Kita-Krise spitzt sich weiter zu: Kita Bündnis NRW wendet sich an NRW-Landtagsabgeordnete

Auch wenn viele Kitas in NRW während der Sommerferien zeitweise schließen oder zumindest durchatmen können, da viele Familien mit ihren Kindern im Urlaub sind, bleibt die Lage ernst. Die Kita-Krise in NRW verschärft sich zunehmend! Selbst auf die Petition mit 35.000 Unterschriften hat NRW-Familienministerin Josefine Paul kaum reagiert (berichtete "Der Westen" am 11.07.2024). 

Kitas in NRW stehen am Rande des Kollapses. Fast jede Einrichtung berichtet von immensem Personalmangel und Überarbeitung der Erzieher:innen. Für einige Kita-Träger in NRW ist die Lage sogar existenzbedrohend.

Die Krise spitzt sich weiter zu

Zum 1. August soll die gesetzlich reguläre Anpassung der „Kinderpauschale“ in Kraft treten. Doch das Kita Bündnis NRW, dem auch Outlaw angehört, zeigt sich skeptisch. Noch immer hält sich der Gedanke, dass mit der kommenden Anpassung der Kita-Kollaps abgewendet sei - ein Irrglaube. „Die Lage bleibt dramatisch. Die finanziellen Schwierigkeiten sorgen für Arbeitsverdichtung und eine stärkere Belastung unserer Mitarbeitenden. Die Statistiken zu Krankheitstagen und der Ausfall von Betreuungszeiten sprechen eine eindeutige Sprache“, warnt Vera Hopp, Geschäftsführerin des Vereins für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V. (VKJ) – ebenfalls erstunterzeichnender Träger des Kita-Bündnis NRW.

Benötigt wird mehr Geld für das frühkindliche Bildungssystem

 „Eltern sind verzweifelt, Fachkräfte sind überlastet und Kinder bekommen nicht die frühkindliche Bildung, die sie benötigen. Die Stimmung vor Ort ist explosiv“, betont Vera Hopp. Auch die Löhne der Erzieher:innen sind bei vielen Trägern nicht vollständig refinanziert und der Verbrauch der Rücklagen wird in den kommenden Jahren zu weiteren Problemen führen.

Um auch künftig eine bestmögliche Betreuung sicherzustellen, fordert Hopp im Namen des Kita Bündnis NRW mehr Geld für das frühkindliche Bildungssystem. Und damit nicht genug. Auch das tägliche Mittagessen steht auf der Kippe. Sie warnt davor, dass viele Einrichtungen ältere Küchen hätten, die dringend renoviert werden müssten. Hopp stellte die Frage, was geschehe, wenn das Gesundheitsamt in älteren Einrichtungen die Küchen schließe. Für die meisten der rund 1.800 betreuten Kinder sei das Mittagessen in der Kita die einzige warme Mahlzeit am Tag. 

Jeder NRW-Landtagsabgeordnete erhielt deshalb vor der Sommerpause einen Brief vom Kita-Bündnis NRW, um über den 1. August hinaus für die Familien in NRW einzutreten. Bleibt zu hoffen, dass sich die Situation für Kitas, Fachkräfte und Kinder in NRW bald verbessert.

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