Foto: GEW Sachsen

Erfolgreicher Abschluss in Dresden: Kita-Kampagne "Starke Kitas für starke Kinder"

Rund 70 Gäste kamen zur Abschlussveranstaltung der Kampagne „Starke Kitas für starke Kinder“ und diskutierten leidenschaftlich mit Vertreterinnen und Vertretern von CDU, Grünen, SPD und Linken über die frühkindliche Bildung in Sachsen.

Unter dem Titel „Sachsen nach der Landtagswahl – die frühe Bildung weiter im Blick?“ diskutierten gestern die bildungspolitischen Sprecher:innen sowie Kandidierende von CDU, SPD, Grünen und Linken gemeinsam mit Wissenschaftler:innen, Fachkräften und vielen an der frühkindlichen Bildung Interessierten in Sachsen. Eingeladen hatte das sachsenweite Kita-Bündnis aus Verbänden, Gewerkschaften und Trägern im Rahmen der Kampagne „Starke Kitas für starke Kinder“ in die Laborschule Dresden.

Rund 70 interessierte Gäste folgten der Einladung zum Kampagnenabschluss, um die Politiker:innen mit Blick auf die Landtagswahl zu fragen: Was planen die demokratischen Parteien für die Kitas im Land? Wie können von Schließungen bedrohte Einrichtungen sachsenweit gesichert werden? Welche konkreten Verbesserungen im Personalschlüssel wird es in der nächsten Wahlperiode geben? Und wie können die Fachkraftquote erhalten und multiprofessionelle Teams gestärkt werden?

Outlaw beteiligt sich an der Kampagne seit ihrem Start Anfang des Jahres 2024. Nora Schönberg, Qualitätsbeauftragte Kitas für Outlaw, moderierte gemeinsam mit Michael Kuhl, Pressesprecher Fröbel, die Veranstaltung. Sie betont: "Diese sachsenweite Zusammenarbeite der freien Träger ist bisher einmalig und ich hoffe, dass wir das gemeinsame Ziel auch in Zukunft nicht aus den Augen verlieren. Nur gemeinsam können wir die frühkindliche Bildung in Sachsen stärken!

Dank des großen Engagements der Bündnispartner ist es gelungen die aktuellen, unverhandelbaren Bedarfe in den gesellschaftspolitischen Diskurs zu bringen. Zusammen haben wir dazu beigetragen, den Politiker:innen der kommenden Legislaturperiode auf die unerlässliche strukturelle und qualitative Weiterentwicklung in der Kindertagesbetreuung aufmerksam zu machen. Wir können unseren Erfahrungen aus der Praxis einbringen und gemeinsam nach bedarfsgerechten Lösungen suchen. Wir sind für dieses gemeinsame Ziel alle ein Stück zusammengerückt, weil wir gemeinsam stärker sind. Gemeinsam für starke Kinder und starke Kitas."

Die Veranstaltung „Sachsen nach der Landtagswahl – die frühe Bildung weiter im Blick?“ markiert den Abschluss einer erfolgreichen Kampagne, die in dieser Form zum ersten Mal in Sachsen an den Start ging. Das verbandsübergreifende Bündnis aus Liga, Gewerkschaften, Kita-Trägern und der Kita-Praxis etablierte sich als laute Stimme für die frühe Bildung.

Weitere Stimmen der Bündnispartner:

Burkhard Naumann, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen, sagte im Nachgang der Veranstaltung: „Träger, Eltern und Beschäftigte haben ein gemeinsames Interesse: Es darf in unseren Kitas weder zu Personalabbau noch zu Schließungen kommen. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Politik unser Anliegen verstanden hat. Was noch fehlt, ist ein klarer Beschluss der Landesregierung.“

Jens Kluge, Sprecher des Graswurzelbündnisses „Die bessere Kita", verwies auf das wichtige Zeichen in Richtung Praxis: „Nach den Jahren des permanenten Aufwuchses der Aufgaben und Herausforderungen in unseren Einrichtungen durch volle Auslastungen, der Diskrepanz zwischen den zur Verfügung stehenden Ressourcen und den Anforderungen des Alltags, kommt nun rasant die Verunsicherung durch sinkende Kinderzahlen hinzu. Wir brauchen jede einzelne Fachkraft, die weiterhin mit Leidenschaft Kinder in den ersten Lebensjahren begleitet. Die Politik muss schnellstens handeln und die Ressourcen rückwirkend im Landeshaushalt fest verankern.“

Inga Blickwede, Referentin Kindertagesstätten Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen, wies zudem darauf hin, dass es mehr als notwendig sei, im Sächsischen Kita-Gesetz einen Personalschlüssel zu verankern, der eine kindgemäße Fachkraft-Kind-Relation ermöglicht. „Die Einbeziehung von Abwesenheitszeiten, wie Urlaub, Weiterbildung und Krankheit, sowie die mittelbare pädagogische Arbeitszeit müssen in die Berechnung des Personalschlüssels einbezogen werden. Die LIGA Sachsen fordert seit Jahren eine entsprechende Anpassung. Grundsätzlich gehe es in den Diskussionen zu sehr um Finanzen und zu wenig um Qualität.

Michael Kuhl, Pressesprecher von Fröbel, richtete abschließend ein großes Dankeschön an die pädagogischen Fachkräfte und Trägervertreterinnen und -vertreter: „Ich weiß genau, wie eng getaktet Ihr Arbeitstag und wie kostbar Ihre Zeit ist. Dass Sie darüber hinaus noch unsere Kampagne so erfolgreich mit unterstützen konnten, ist wirklich großartig. Jetzt liegt der Ball bei der Politik! Tun können Sie dennoch etwas, denn am 1. September sind Landtagswahlen. Unsere Kampagne richtete sich bewusst an Kandidierende von CDU, Grünen, SPD und Linken. In unseren Kindertageseinrichtungen sind alle Kinder willkommen, ganz gleich wo sie oder ihre Familien geboren und aufgewachsen sind.“

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