Bild: GEW Sachsen

Pädagogische Fachkräfte protestieren in Leipzig für besseren Personalschlüssel in Kitas

Rund 200 Erzieherinnen, Erzieher und weitere pädagogische Fachkräfte versammelten sich gestern in Leipzig zu einer Kundgebung im Clara-Park. Aufgerufen hatte die  Bildungsgewerkschaft GEW. Zum Tag der Kinderbetreuung und im Rahmen der sachsenweiten Kampagne "Starke Kitas für starke Kinder" forderten die Teilnehmer:innen bessere Rahmenbedigungen für die Leipziger Kitas - Schwerpunkte sind ein besserer Personalschlüssel, eine gesicherte Finanzierung und Investitionen in die Qualität. Auch Outlaw war vor Ort dabei und Nora Schönberg, Qualitätsbeauftragte für die Kitas an den Standorten Leipzig, Halle und Dresden, sprach auf dem Podium:

"Wir müssen den Rückgang der Kinderzahlen nutzen, um den Personalschlüssel zu verbessern. Mehr Bildungs- und Betreuungsqualität bedeutet für uns auch, dass unsere Fachkräfte weniger Kinder in den Einrichtungen betreuen, denn dann haben die Pädagog:innen mehr Raum zur Verfügung, um auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Die pädagogischen Fachkräfte leisten jeden Tag so großartige Arbeit und nun ist es an der Zeit, ihnen auch Arbeitsbedingungen zu schaffen, unter denen sie gesund bleiben, damit sie weiterhin mit Freude und Motivation in diesem Beruf bleiben und mit ihrer Arbeit das Fundament unserer Gesellschaft stärken", forderte Nora Schönberg und betonte: "Ein verbesserter Personalschlüssel ist die Grundlage für chancengerechte Zugänge zu frühkindlicher Bildung für alle Kinder."

Besserer Personalschlüssel, gesicherte Finanzierung und Investitionen in die Qualität

Das Motto der Kundgebung in Leipzig lautete deshalb auch „Am Schlüssel drehen – Personalschlüssel in sächsischen Kitas verbessern, Qualität statt Teilzeit und Kündigungen!“ Die Teilnehmer:innen protestierten für eine bessere Personalausstattung sowie gegen die Schließung von Einrichtungen.

Astrid Axmann, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Sachsen betonte: „Seit Jahren haben wir in sächsischen Kindertageseinrichtungen einen der schlechtesten Personalschlüssel im Bundesvergleich. Das hat gravierende Folgen für die Qualität der frühkindlichen Bildung und für die Gesundheit der pädagogischen Fachkräfte. Dabei könnte der derzeitige Kinderrückgang nun endlich von der Politik genutzt werden, um die Situation für alle Beteiligten zu verbessern. Stattdessen erleben wir aber, dass Kitas zusammengelegt oder geschlossen werden und sogar Kündigungen von pädagogischen Fachkräften drohen.“ (Vgl. Pressemeldung GEW Sachsen vom 14.05.2024)

Unterstützt wurde die Protestaktion von der Leipziger Elternvertretung KiHoTa und den Kita-Trägern Outlaw gGmbH, Fröbel Sachsen sowie Johanniter Sachsen. Das sachsenweite Bündnis aus den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtshilfe, Gewerkschaften und Kita-Trägern hatte bereits am Vormittag in Dresden mehr als 32.600 Unterschriften an das Kultusministerium übergeben, mit denen deutlich bessere Rahmenbedingungen für die frühkindliche Bildung in Sachsen gefordert wurden. Hier gibts mehr Informationen.

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