OGS-Protest in Bochum: Mehr als 500 Menschen demonstrieren vor Rathaus in Bochum

Mehr als 500 Eltern, Kinder, Mitarbeitende aus den OGS und weitere Unterstützer:innen folgten gestern unserem Aufruf zur Kundgebung vor dem Bochumer Rathaus und machten lautstark auf die schlechte finanzielle Situation der OGS aufmerksam. Aus diesem Grund fand auch keine Betreuung in unseren OGS Dahlhausen, OGS Regenbogenschule und die OGS Schule Am Volkspark statt. Gemeinsam mit den Trägern der Freien Wohlfahrtspflege und in Kooperation mit dem Schulreferat der evangelischen Kirche hatte Outlaw zur Kundgebung aufgerufen, um auf die dramatische finanzielle Lage in Bochum hinweisen. Denn die OGS stehen auf der Kippe - und damit die zuverlässige Betreuung der Kinder nach Schulschluss.

Darum geht es: Den Trägern der Offenen Ganztagsschulen in Bochum fehlen allein in diesem Schuljahr rund 1,6 Millionen Euro im laufenden Betrieb. Fürs kommende Jahr prognostiziert die Freie Wohlfahrtspflege ein Defizit von rund 14 Prozent gerechnet auf die aktuell gezahlten Pauschalen pro Kind. Die eigentlich zuständige Landesregierung lässt Kommunen und Träger im Stich; die Verhandlungen über die Finanzierungen zwischen Stadt und Trägern stocken.

Gemeinsame Gespräche für gemeinsame Lösung mit Stadt Bochum und Land NRW

"Wir freuen uns, dass so viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind und damit ein deutliches Zeichen gesetzt haben, wie wichtig die auskömmliche Refinanzierung der OGS ist", bedankt sich Katja Ropertz, Outlaw-Fachgebietsleitung am Standort Ruhrgebiet, die natürlich auch selbst vor Ort dabei war. Sie betont: "Unsere Hoffnung ist da, dass das finanzielle Defizit schnellstmöglich ausgeglichen wird, damit nicht nur die Betreuung, sondern auch die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter:innen gesichert sind." Um das Angebot der OGS zukunftssicher auf die Beine zu stellen, braucht es deshalb gemeinsame Gespräche aller Akteure: Träger, Verwaltung und Politik. "Sicher wird es nicht die eine Lösung geben, bei der alle Akteure mitgehen können. Aber es kann sicher ein gemeinsamer Nenner gefunden werden und dazu braucht es Annäherung", ruft Katja Ropertz auf.

Mit Blick auf den nahenden Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz wird das umso dringlicher: "Die Lage wird sich weiter zuspitzen, wenn ab 2026 der Rechtsanspruch auf einen Platz in einer OGS besteht. Denn dann muss auch die auskömmliche Refinanzierung stehen, es braucht geeignete räumliche Gegebenheiten und natürlich Personal. Unter den jetzigen Bedingungen ist es kaum möglich, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Deshalb müssen wir jetzt aktiv werden", ergänzt Barbara Mag, ebenfalls Fachgebietsleitung im Ruhrgebiet bei Outlaw.

Die Stadt Bochum verweist hier auf die Landesregierung und erklärte im WDR-Beitrag, sie könne sich vorstellen, sich mit den Trägern an den Verhandlungstisch zu setzen, so ein Sprecher. Zusätzlich weist er aber darauf hin, sich an das Land zu wenden. Die schwarz-grüne Regierung habe noch immer kein tragfähiges Finanzierungskonzept vorgelegt, so der Vorwurf. (WDR 1 Beitrag vom 13.6.2024)

Neben Redebeiträgen der AG Wohlfahrt mit Gerald Hagemann, Superintendent Ev. Kirchenkreis, und Dominik Spanke, Vorstand des Caritas-Verbandes Ruhr-Mitte, kamen auch Dietmar Dieckmann, Bildungsdezernent Bochum und Ernst Steinbach, Vorsitz Schulausschuss zu Wort. Für die zahlreichen Kinder gab es Musik des Liedermachers Suppi Huhn.

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