Petition: Erhöhung des Verpflegungsgeldes für Kinder und Jugendliche in stationärer Jugendhilfe

Jugendliche aus dem Betreuten Wohnen des Teams HzE jugendPLUSberuf Schwetschkestraße am Outlaw Standort Halle/Saalekreis haben eine Online Petition gestartet und nehmen so ihr Selbstvertretungsrecht wahr. "Wir unterstützen die Kinder und Jugendlichen, die ins unseren Einrichtungen begleitet werden bei der Wahrnehmung ihrer Partizipationsrechte - nicht nur um den Kinder- und Jugendstärkungsgesetz Rechnung zu tragen, sondern um die jungen Menschen zu ermutigen, selbst aktiv und auch wirksam zu werden", erklärt dazu Stephanie Grahneis, Gesamtleitung am Standort Halle/Saale.

Petition unterschreiben: Erhöhung des Verpflegungsgeldes für Kinder und Jugendliche in stationärer Jugendhilfe

Auf der Website change.org richteten die Kinder und Jugendlichen selbstständig ein Petition ein. Thematisch geht es um den aktuell gültigen Satz Verpflegungsgeld. Hier gehts zur Petitionsseite und der Möglichkeit, diese mitzuzeichnen. Das schreiben und fordern die jungen Menschen:

"Wir, die Kinder und Jugendlichen die in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe untergebracht sind, möchten mit dieser Petition auf ein drängendes Problem aufmerksam machen, das unsere Gesundheit und Entwicklung betrifft. Trotz der Bemühungen der Einrichtungen, uns angemessen zu versorgen, sind wir zutiefst besorgt über die unzureichende Höhe des Verpflegungsgeldes, das uns zur Verfügung gestellt wird.

Mit einem täglichen Verpflegungsgeld von lediglich 7 Euro sehen wir uns nicht in der Lage, uns ausgewogen und gesund zu ernähren. Eine gesunde Ernährung ist jedoch von entscheidender Bedeutung für unsere körperliche und geistige Entwicklung sowie für unser Wohlbefinden. Durch eine unausgewogene Ernährung sind wir einem erhöhten Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten wie Übergewicht, Mangelernährung und damit verbundene gesundheitliche Probleme ausgesetzt. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf unsere Gesundheit aus, sondern auch auf unsere schulischen Leistungen, unser Sozialverhalten und unsere Zukunftsperspektiven.

Wir fordern daher dringend eine Erhöhung des Verpflegungsgeldes auf einen Betrag, der es uns ermöglicht, uns ausgewogen und gesund zu ernähren. Dies sollte in Übereinstimmung mit den aktuellen Ernährungsempfehlungen und unter Berücksichtigung der steigenden Lebenshaltungskosten erfolgen. Eine angemessene Verpflegung ist ein grundlegendes Menschenrecht, das allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Lebenssituation, zusteht."

Stephanie Grahneis: Wir unterstützen diese Forderung auch inhaltlich, denn der Richtwert von 6,40 Euro ist auch aus unserer Perspektive nicht auskömmlich - das haben wir in den Verhandlungen mit dem Kostenträger immer betont. Teilweise konnten wir 7 Euro pro Tag nachverhandeln - leider ist das nicht immer gelungen. Oft wird das Verpflegungsgeld mit dem Bürgergeldsatz verglichen und entsprechend argumentiert. Doch die Biographien und Umstände der Jugendlichen, die in stationären Jugendhilfeeinrichtungen leben, unterscheiden sich erheblich zu in Familien lebenden Jugendlichen - sie müssen hier oft viel zu früh lernen, sich selbstständig zu versorgen - das ist sehr herausfordernd!"

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